Römische Agorá, Athen

Überreste der Römischen Agorá in der Athener Altstadt

Die Römische Agorá befindet sich in der Athener Altstadt und liegt südlich des Monastiráki-Platzes, östlich der Antiken Agorá und nördlich der Akropolis. Das Areal stammt etwa aus der Zeit 50 vor Christus und wurde während der Herrschaft Julius Caesars und seines Nachfolgers Augustus von den römischen Besatzern errichtet. Die Römische Agorá wurde östlich an die schon bestehende alte Griechische Agorá angegliedert und war auf einer Fläche von etwa 100 mal 110 Metern ein Marktzentrum - das so genannte Forum.

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Rund 15 vor Christus befand sich an diesem Platz das wirtschaftliche Zentrum Athens. Dennoch bestand die Antike Agorá 17 weiterhin als Zentrum des politischen und kultischen Lebens fort. Zwischen der Griechischen und der Römischen Agorá verlief in der Antike eine Verbindungsstraße, die man heutzutage von der Odos Pikilis aus einsehen kann. Nach dem Herulersturm im Jahre 267 nach Christus lag die Griechische Agorá außerhalb der neu errichteten Festungsmauern, somit wurde die Römische Agorá nun auch zum administrativen Zentrum der Stadt.

Spektakuläre Veranstaltung in historischer Kulisse

In der Antike konnte man das Gelände der Römischen Agorá durch zwei Tore betreten: Der Hauptzugang erfolgte im Westen über das Tor der Athena Archegetes. Erhalten ist von diesem Tor allerdings nur noch die aus pentelischem Marmor bestehende dorische Front. Ein zweiter Zugang erfolgte durch den Ost-Propylon, der aus vier ionischen Säulen aus grauem hymettischem Marmor bestand. Man betrat einen 111 mal 98 Meter großen Peristyl-Hof, der von Säulenhallen, Läden und Vorratsräumen umgeben war.

Turm der Winde am Römischen Forum

Nahe des Ost-Propylons steht der Turm der Winde (Naos Aiolou), der von dem aus Makedonien stammenden Astronom Andronicus von Kyrrhos gestiftet und geplant wurde. Der Turm der Winde ist etwa 13 Meter hoch und hat eine achteckige Form. Jede der acht Seiten ist über drei Meter lang und zeigt das Relief eines Windgottes. Einst soll eine Windfahne je nach Windrichtung auf einen der Götter gezeigt haben. Darüber hinaus gab es eine Sonnenuhr an jeder Seite des Bauwerks. Der Turm der Winde steht auf einem dreistufigen Unterbau und ist aus pentelischem Marmor errichtet, den man aus Steinbrüchen des Pendeli-Berges nordöstlich Athens gewann.

Der Zugang ins Innere des Turms war im Nordosten und im Nordwesten möglich. Nach Überlieferung antiker Autoren musste der Bau Tag und Nacht geöffnet sein, damit die Stadtbewohner die Uhrzeit ablesen konnten, denn am Turm befand sich die offizielle Wasseruhr der Stadt. Der Zeitmesser funktionierte mit einem hydraulischen System, wonach jede Stunde durch einen speziellen Wasserstand im Rohr angegeben wurde. In den Jahren zwischen 1837 und 1845 musste der Turm der Winde neu freigelegt werden, da er im Laufe der vielen Jahre mehr und mehr in Schutt und Asche versunken war.