Am Römischen Forum, Athen

Historische Stätten - Gelände der Agorá und Tempelberg

Am Römischen Forum existierten neben dem Turm der Winde 13 noch weitere bedeutende Bauten, die heute teilweise ganz oder nur noch in Resten erhalten sind. Südlich des Turms befand sich ein Bauwerk, das man heute als Aoranomion, als Bau der Marktaufsicht, deutet. Ein von hier östlich gelegener rechteckiger Bau aus dem 1. Jahrhundert nach Christus wird als Sevasteion, als Bau der Kaiser-Verehrung, interpretiert. Auffallend ist auch ein öffentliches Pissoir aus Marmor mit Sitzen für zirka 70 Personen, auf das man gleich rechts neben dem Eingang trifft. Die zu besichtigenden Reste stellten einst einen beliebten Treffpunkt dar, hier wurden Neuigkeiten ausgetauscht und "Geschäfte" abgewickelt. Während der byzantinischen Zeit entstanden immer mehr Wohnhäuser auf dem Areal, dennoch diente das Forumsgelände bis ins 19. Jahrhundert hinein als Markt.

Überreste der Hadriansbibliothek amgrenzend an die Römische Agorá

Im Süden des Monastiráki-Platzes liegt die antike Hadriansbibliothek (Vivliothiki Asriianou), besser gesagt, sie STAND einst angrenzend an die Römische Agorá 12. Sie wurde auf Wunsch des römischen Kaisers Hadrian zwischen 125 und 132 nach Christus erbaut. Allerdings wurde die Bibliothek beim Einfall der Heruler im Jahr 267 schwer beschädigt. Der Bau bestand seinerzeit aus vier Flügeln, die auf einer Fläche von 122 mal 82 Metern einen Hof umschlossen. Heutzutage ist leider nur noch ein Bruchstück des Bauwerks erhalten. An der Straße Odos Areos kann man noch einen Teil der Außenwand sowie eine korinthische Säule der früheren Eingangshalle besichtigen, durch die man in den Innenhof gelangte. Neben einer Bibliothek befanden sich an dieser Stelle einst Lesesäle, Auditorien, Aufenthaltsräume und Wandelhallen.

Spuren einer einst herrschaftlichen Bibliothek

Einen Teil des Komplexes wandelte man im 5. Jahrhundert in eine christliche Kirche und später im 7. Jahrhundert in eine Basilika um. Aus dieser wurde im Jahr 1100 die Kirche Megali Panagia. Während der türkischen Herrschaft fungierte die Bibliothek als Sitz des osmanischen Stadtverwalters. Nach dem griechischen Unabhängigkeitskrieg nutzte man sie im Jahr 1835 als Kaserne für die bayrischen Truppen von König Otto von Griechenland.

Tzisdaraki-Moschee am Monastiráki-Platz

Ebenfalls im Südosten des Monastiráki-Platzes liegt die Tzisdaraki-Moschee, die eine der zwei noch vorhandenen Moscheen der Stadt ist und im Jahr 1759 im Auftrag des Kommandanten auf der Akropolis und späteren Stadtverwalters Mustafa Aga errichtet wurde. Nach Ende der türkischen Herrschaft nutzte man die Moschee als Gefängnis, Lager und Übungsraum der Militärkapelle. Ab dem Jahr 1918 war das Museum für Volkskunst in dem Gebäude ansässig. Schließlich wurde die Moschee im Jahr 1991 restauriert und beherbergt seitdem die Keramikabteilung des Museums für griechische Volkskunst.